Viel trinken, wenig Stress und gesunde Ernährung, das ist es, was Schwangere immer wieder hören. Aber wie ist das mit Kaffee in der Schwangerschaft? Ist das beliebte Getränk wirklich komplett verboten? Ob schwarzer Tee oder Kaffee in der Schwangerschaft, am Ende kommt es vielmehr auf den Koffeingehalt an, als auf die Bohnen selbst. Bei Flatberry bieten wir Dir einige Alternativen zum klassischen Filterkaffee und Espresso.
Wichtiger Hinweis: Jede Schwangere ist anders und jeder Körper reagiert anders auf Stimulantien wie Koffein.
Morgens ein Tässchen guten Espressos, während der Arbeit die ein oder andere Tasse Filterkaffee und am Nachmittag einen guten Americano zu Kuchen und Keksen, so oder so ähnlich sieht der Alltag vieler Menschen aus. Als Kaffeeliebhaber wissen wir zudem zu schätzen, dass uns das Getränk wach macht, aber die Konzentration nur so weit hebt, dass Alltagsaufgaben schneller von der Hand gehen. Viele Ratgeber empfehlen, Schwangere sollten auf Kaffee in der Schwangerschaft jedoch verzichten.
So reagiert Dein Kind auf Kaffee in der Schwangerschaft
Du freust Dich auf Dein Baby und passt Deine Ernährung gern der Schwangerschaft an. Aber auf Kaffee in der Schwangerschaft ganz verzichten? An dem Getränk selbst liegt es jedoch gar nicht. Du solltest in der Schwangerschaft viel trinken – nur möglichst ohne Koffein. Koffein ist für erwachsene Menschen kein Problem. Es regt den Kreislauf an und erhöht den Puls leicht, dadurch fühlen wir uns wach. Unser Körper baut das Koffein dann nach dem Trinken schrittweise ab und schon wenige Stunden später ist es ausgeschieden.
Dein Baby besitzt die Enzyme für den Abbau von Koffein jedoch noch nicht.
Trinkst Du also Kaffee in der Schwangerschaft, passiert das Koffein die Plazenta und gelangt so in den Kreislauf Deines Kindes. Dort bleibt es deutlich länger erhalten als im Rest Deines Körpers. In einer norwegischen Studie wurde festgestellt, dass Kaffee in der Schwangerschaft das Geburtsgewicht der Babys um 21 bis 28 Gramm senkte. Mehr Koffein führte zu einem höheren Gewichtsverlust. Ein gesundes Baby verkraftet den leichten Unterschied. Ist die Gesundheit jedoch vorbelastet, wird das zu einem Problem.
Kaffee in der Schwangerschaft: Wieviel darf ich täglich trinken?
Bis zu 3 Tassen Kaffee in der Schwangerschaft können pro Tag problemlos getrunken werden. Dabei solltest Du zudem darauf achten, dass der Koffeingehalt nicht zu hoch ist. Eine stärkere Röstung verbannt zudem die Säure aus den Bohnen, die auf den Magen schlagen kann. Ob Du als werdende Mutter deine Ernährung komplett umstellen und auf das Trinken von Kaffee in der Schwangerschaft ganz verzichten möchtest, ist natürlich Dir überlassen. Obwohl die Studien zeigen, dass bis zu drei Tassen Kaffee am Tag kein Problem für das Baby darstellen, kannst Du auf Nummer sicher gehen und weder Kaffee noch schwarzen Tee und andere koffeinhaltige Getränke trinken.
Unbedingt verzichten solltest Du auf konzentrierte Getränke wie Energydrinks und Koffeinpräparate. Sie enthalten eine viel höhere Dosis als einige Tassen Kaffee und sind für eine bewusste Ernährung allgemein eher ungeeignet.
Wie wird koffeinfreier Kaffee – DECAF hergestellt?
Bei Flatberry wissen wir, dass nicht nur Schwangere gern einmal auf Koffein verzichten. Darum haben wir auch koffeinfreie Kaffees in unser Sortiment aufgenommen. Ganz gleich ob Du noch schwanger bist, als Mutter stillst oder einfach eine gesunde Alternative suchst, koffeinfreier Kaffee ist immer eine Option.
Von diesem koffeinfreien Kaffee kannst Du so viele Tassen trinken wie Du magst, und das zu jeder Tages- und Nachtzeit. Hierdurch musst Du auf Kaffee in der Schwangerschaft nicht verzichten.
- Anfeuchten oder Bedampfen, um die Bohne zum Quellen zu bringen
- Ausspülen des Koffeins
- Trocknen
Folgende Methoden werden in der Regel für die Entkoffeinierung von Kaffeebohnen eingesetzt. Wir bei Flatberry kaufen ausschließlich Rohkaffee, die auf die Wassermethoden (Swiss Water® oder Mountain Water Method) und die Zuckerrohr Methode (Sugar Cane oder E.A. Method) setzen. Alle anderen Methoden kommen für uns nicht in Frage. Alle Methoden gelten nach den europäischen Richtlinien als unbedenklich. Wir fühlen uns aber am wohlsten wenn entweder nur Wasser oder ein Lösemittel eingesetzt wird, welches auf natürlicher Basis hergestellt ist.
Swiss Water® oder Mountain Water Methode
Bei der Entkoffeinierung wird die Kaffeebohne zunächst mit warmen Wasser oder mit Wasserdampf zum Quellen gebracht. Anschließend wird das Koffein aus der Bohne extrahiert. Dabei werden die festen Bestandteile der Kaffeebohne, inklusive des Koffeins gelöst. Das Wasser, das nun alle festen Bestandteile der Kaffeebohne enthält, wird durch einen Aktivkohlefilter geschickt und das Koffein herausgefiltert. Alle anderen Aromaträger verbleiben in dem Wasser. Im nächsten Schritt werden neue Bohnen in das entkoffeinierte Wasser gegeben und das Koffein mit diesem nicht mehr koffeinhaltigem Wasser herausgelöst. Dieser Prozess wird so lange wiederholt bis die Bohne den gewünschten Entkoffeinierungsgrad erreicht hat. Danach werden die Bohnen getrocknet.
Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es komplett auf Lösemittel verzichtet. Der größte Nachteil sind die hohen Kosten, da das ausgewaschene Koffein nicht wieder verwendet werden kann. Bei anderen Verfahren wird das Koffein an Firmen, die Erfrischungsgetränke oder Energiedrinks herstellen, verkauft.
Sugar Cane Methode
Bei der Sugar Cane Methode wird ein Lösemittel aus Zuckerrohr Melasse und Essigsäure (Ethylacetat) hergestellt. Beide Produkte sind komplett natürlicher Herkunft. Die Bohnen werden auch hier wieder zunächst mit Wasserdampf zum Quellen gebracht und anschließend wird das Koffein mit dem natürlich hergestelltem Ethylacetat ausgewaschen. Das Ethylacetat wird während des Prozesses immer wieder gereinigt und die ungewünschten Stoffe – wie das Koffein – aus dem Lösemittel getrennt. So ist sichergestellt, dass das Lösemittel mehrfach wieder verwendet werden kann. Anschließend werden die Bohnen mehrmals mit Wasserdampf behandelt und gewaschen, um mögliche Rückstände des Ethylacetats zu entfernen.
Ein Vorteil dieser Methode ist, dass die Rohstoffe (Zuckerrohr und Essig) für die Herstellung des Ethylacetats vor Ort in den Kaffeeanbaugebieten gewonnen werden können. Ethylacetat kann selbstverständlich auch chemisch hergestellt werden. Hier muss man also genau hinschauen wie das Lösemittel hergestellt worden ist.
Dichlormethan (DCM) Methode
Dieses Verfahren funktioniert nahezu gleich wie die Sugar Cane Methode. Allerdings wird als Lösemittel Dichlormethan (DCM) eingesetzt. Das DCM strömt durch die bedampften Kaffeebohnen, löst das Koffein aus und wird anschließend gereinigt. Der Prozess wiederholt sich mehrfach bis die Bohne den gewünschten Koffeingehalt erreicht hat. Anschließend werden die Bohnen unter Vakuum mit Hilfe einer Wasserdämpfung wieder vom DCM befreit. Laut dem Gesetzgeber (Technische Hilfstoffe-Verordnung) darf DCM mit bis zu 2mg/ kg im Kaffee enthalten sein. DCM ist allerdings in vielen Europäischen Ländern aufgrund der gesundheitlichen Bedenken verboten.
Vorteil des Verfahrens sind die relativ geringen Kosten und die Nutzung des Koffeins für andere Produkte. Nachteil ist, dass DCM als gesundheitlich bedenklich eingestuft ist.
CO2 Methode
Bei dieser Methode wird das Koffein mit Hilfe von überkritischen Gasen unter erhöhtem Druck und Temperatur aus der Kaffeebohne herausgelöst. CO2 hat dabei die Eigenschaft, das Koffein sehr schnell aus der Bohne zu lösen. Für diese Methode gibt es zwei verschiedene Verfahren: die diskontinuierliche Methode und die kontinuierliche Methode. Die kontinuierliche Methode gilt dabei als Weiterentwicklung der diskontinuierlichen Methode. In der ersten Phase werden die Bohnen mit Wasser bedampft und anschließend unter hohem Druck mit dem CO2 gespült. Das CO2 wird anschließend nicht wie bei der diskontinuierlichen Methode in einem Aktivkohlefilter von dem Koffein befreit, sondern mit Wasser ausgespült. Danach wird das CO2 wieder verwendet bis der gewünschte Koffeingehalt erreicht wird.
Vorteil dieser Methode ist die Wiederverwendung des Koffeins und die vergleichsweise geringen Kosten. Nachteil dieses Verfahrens ist, dass das Entkoffeinieren chemisch durchgeführt wird.
Teilweise noch genutzte alte Verfahren
Früher wurde viel Kaffee mit Benzol entkoffeiniert. Das Verfahren ist dem DCM Verfahren gleich. Benzol ist allerdings als Gesundheitsschädlich eingestuft und wird daher nicht mehr eingesetzt.
Häufig gestellte Fragen zu Kaffee in der Schwangerschaft
In der Europäischen Union ist der Restkoffeingehalt mit 0,1 Prozent angegeben. Somit hat ein Kilogramm trockener Röstkaffee weniger als 1 Gramm Koffein. Ein normaler Kaffee liegt bei ca. 15 Gramm oder 1,5 Prozent je Kilogramm Röstkaffee.
„Kaffee in Maßen ist erlaubt“ sagt Dr. Malte Rubach in seinem Buch „Kaffee-Apotheke – Die Bohne für mehr Gesundheit“. Ja, bis zu 200mg pro Tag ohne Koffein.
Jede Schwangere ist anders und jeder Körper reagiert anders auf Stimulantien wie Koffein. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit sagt: “Eine über den gesamten Tag verteilte Koffein-Aufnahme aus allen Quellen von bis zu 200 mg pro Tag ist für den Fötus unbedenklich.”
200mg Koffein entsprechen 100ml Kaffee, also ca. 3 – 4 Tassen pro Tag.
Wir empfehlen Dir in der Schwangerschaft entkoffeinierten Kaffee zu trinken (DECAF) oder Kaffee, der ohne chemische Methoden hergestellt wurde. Kaufe möglichst BIO-Kaffee. Dabei hat Espresso am meisten Koffein. Noch vor entkoffeinierten Kaffee liegen die Zartbitterschokolade, Schwarzer Tee, Vollmilchschokolade und Kakao! Für das Entkoffeinieren gibt es vier Methoden, die wir unserem Blog-Artikel vorgestellt haben. Bei allen vier Methoden wird die Bohne zunächst mit Wasserdampf zum Quellen gebracht werden. Doch im zweiten Schritt unterscheiden sich die Methoden drastisch. Bei Flatberry kaufen wir ausschließlich entkoffeinierte Kaffeebohnen, die mit den ersten beiden Methoden behandelt wurden, weil diese die einzig beiden schonenden Methoden zum Entkoffeinieren von Kaffee sind. In der Industrie sind diese beiden Methoden allerdings nicht sehr beliebt, da das entzogene Koffein zerstört ist und industriell für andere Produkte nicht mehr verwendet werden kann. (Quellen: Faszination Kaffee, Das Kaffee Buch)
Quellen: Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, Kaffee-Apotheke – Die Bohne für mehr Gesundheit (Dr. Malte Rubach), Das Kaffee Buch (Anette Moldvaer), Faszination Kaffee (Deutscher Kaffeeverband)